Diese Provinz im Süden der Dominikanischen Republik verfügt über eine bemerkenswerte Vielfalt an Landschaften und Ressourcen mit großem Potenzial für eine nachhaltige touristische Entwicklung.
Azua, rund 110 Kilometer südwestlich der Hauptstadt gelegen, bietet neben Stränden auch Flüsse, Wasserfälle, koloniale Ruinen, Nationalparks, Denkmäler und vielfältige Ökosysteme. All dies macht die Region zu einem wichtigen Gebiet für den ökologischen Schutz des Landes.
Tourismus
Die Provinz besitzt ein hohes Potenzial für Strandtourismus: Über 80 Kilometer Küstenlinie erstrecken sich im Süden, mit Stränden wie Monte Río, Las Caobitas, El Barco, Caney, Blanca, La Uvita, Mia, Caracoles, Tortuguero, Los Negros und Palmar de Ocoa.
Darüber hinaus eignet sich Azua hervorragend für kulturellen Tourismus, da hier Geschichte, Kultur und Natur eng miteinander verbunden sind.
Zu den historischen Sehenswürdigkeiten gehören die Ruinen von Cepi Cepi, die Ruinen von Pueblo Viejo, die Reste des Klosters Las Mercedes, die Kirche Nuestra Señora de los Remedios, der Parque 19 de Marzo sowie die Bucht von Pueblo Viejo.
Für Wander- und Bergtourismus bietet Azua sechs Schutzgebiete: die Waldreservate Loma el 20, Barreno und Hatillo, den Nationalpark Francisco Alberto Caamaño Deñó, das Wildschutzgebiet Manglares de Puerto Viejo sowie den Nationalpark Sierra Martín García.
Zudem teilt sich die Provinz den Nationalpark Valle Nuevo mit dem Municipio Constanza und verfügt über die weltweit zweitgrößte Quelle natürlich kohlensäurehaltigen Mineralwassers nach Vichy – geschätzt wegen ihrer heilenden Eigenschaften und ihrer Bedeutung im Wellnessbereich. Ebenso gibt es zahlreiche Thermalwasserzonen in Barreras, Peralta, Guayabal, Magueyal und Galindo.
Azua besitzt zudem zahlreiche natürliche Badeplätze, darunter die Süßwasserlagunen Caña de Castilla, Salvador und Baltazar im Distrikt Las Lagunas, die sich ideal zum Bootfahren und Angeln eignen.
Das Wassersystem von Los Cacaos, bestehend aus zwei Wasserfällen im Abstand von zwei Kilometern, gilt als wichtigstes ökologisches Ziel entlang der Route des Río Vía, die zudem den Salto de Nene und fünf kleine Naturpools umfasst.
Landwirtschaft
Die touristische Entwicklung würde auch der regionalen Landwirtschaft zugutekommen, da sie Absatz und Konsum lokaler Produkte steigert. Dies könnte eine nachhaltige wirtschaftliche Dynamik fördern, da der Markt für lokale Erzeugnisse gesichert wäre.
Azua verfügt über eine breite landwirtschaftliche Produktion: Bananen, Maniok, Tomaten, Gemüse, Früchte, Gandules, Kaffee und weitere Produkte, die für die Tourismusbranche von Bedeutung sind. Auch die Fischerei liefert wichtige Produkte wie Garnelen, Langusten oder Thunfisch.

Herausforderungen
Die größte Herausforderung liegt darin, die Provinz als smartes und nachhaltiges Reiseziel zu positionieren. Die veränderten Reisegewohnheiten und Konsummuster der Touristen verlangen nach einem umfassenderen Angebot.
Ein intelligentes Reiseziel erfordert eine starke Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Dazu gehört insbesondere der Ausbau und die Verbesserung der Zugänge zu den natürlichen und kulturellen Attraktionen.
Der Cluster arbeitet gemeinsam mit anderen Regionen an einem territorialen Entwicklungsplan zur Schaffung eines touristischen Korridors – wofür eine moderne Infrastruktur unverzichtbar ist.
Zudem sollen professionelle Touristenführer ausgebildet, Mitarbeiter im Kundenservice geschult und eine nachhaltige Gastronomie gefördert werden. In vielen Gemeinden lassen sich historisch-kultureller Tourismus, Agrotourismus, Wellness- und Gesundheitstourismus entwickeln.
Gastronomisches Angebot
Die Gastronomie von Azua zeichnet sich durch organische Zutaten und traditionelle Würzungen aus. Zu den typischen Gerichten zählen Ziegenfleisch in Soße, das traditionelle „Chambre“ aus Gandules, das vielseitige Gericht „Cirop“, das je nach Region mit Huhn, Rind, Schwein oder Meeresfrüchten zubereitet wird, sowie der Bobote, ein Yucca-Gericht aus der Taíno-Tradition.

An der Küste gilt der gebratene oder in Kokossoße geschmorte Rotbarsch als typisches Gericht. Als Dessert ist der „Chacá“, zubereitet aus Mais, Kuhmilch und Kokosmilch, besonders beliebt.
Beliebte Restaurants wie San Miguel, El Barco und UNO Coffee Break prägen das kulinarische Profil der Region.
José Miguel Matos vom Restaurant San Miguel betont, dass der Rotbarsch das meist bestellte Gericht sei, gefolgt von Paella und Cazuela. Viele Gäste besuchen die Strände der Bucht von Azua, und das Restaurant bietet Bootstransfers nach Playa Blanca und El Barco an.
El Barco konzentriert sich darauf, ausschließlich lokale Produkte zu verwenden, um die regionale Wirtschaft zu unterstützen. Der Betreiber wünscht sich mehr nächtliche Aktivitäten an der Playa Monte Río, betont jedoch, dass dafür Beleuchtung, Sicherheit, Instandhaltung und infrastrukturelle Voraussetzungen notwendig sind.
UNO Coffee Break im Stadtzentrum von Azua setzt auf frische Zutaten, schnelle Gerichte und ein erweitertes Menü mit gesunden „Fitness“-Optionen. Der Betrieb plant zudem gemeinsam mit anderen Gastronomen eine kulinarische Route für Besucher.
Wenn Sie die die Provinz Azua erleben und entdecken möchten, können Sie sich auf → Erlebe Dominicana ausführlich über Ausflugsmöglichkeiten, Aktivitäten und Rundreisen informieren.
Fischerei
Für die Fischergemeinden stellt ein gesteigerter Tourismus eine direkte Verbesserung der Lebensbedingungen dar. Mehr Besucher würden auch höhere Verkäufe bedeuten. In der Bucht gibt es zahlreiche Fischarten wie Thunfisch, Dorado, Carite, Marlin und Makrele.
Viele der 150 Fischerboote sind jedoch in schlechtem Zustand und benötigen Unterstützung für Erneuerung und Modernisierung.
Unterkünfte
Ein Mangel an großen All-inclusive-Hotelketten stellt eine Herausforderung dar, doch es gibt verschiedene Unterkunftsarten, die einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen. Ein bedeutendes Hindernis sind langwierige Genehmigungsverfahren für Hotelprojekte sowie geringe staatliche Anreize.
Das Hotel Montemar am Stadteingang bietet komfortable Zimmer mit Berg- und Meerblick, Solarenergie, Pool, Fitnessbereich, Klimaanlage, Internet und Warmwasser. Die Preise liegen zwischen 2.000 und 2.500 Pesos.
Das Hotel Ibiza in Palmar de Ocoa bietet Restaurant, Bar, Garten und kostenloses WLAN sowie Zimmer mit Klimaanlage, Flachbildfernseher und privatem Bad. San José de las Matas, Santiago. Der Weg führt über einen felsigen Pfad mit beeindruckenden Ausblicken zum Wasserfall Anacaona, gespeist vom Arroyo Yerba Buena. Geeignet für alle Erfahrungsstufen und ganzjährig nutzbar. Hunde dürfen mitgeführt werden.
Geschätzte Dauer: 1 Stunde und 29 Minuten.
Quelle: elDinero / Fotos: © Frank
