Historisches Erdbeben vom 4. August 1946

Eine der gravierendsten Naturkatastrophen in der Geschichte der Dominikanischen Republik.

Am 4. August 1946 erschütterte ein schweres Erdbeben die Nordküste der Dominikanischen Republik und hinterließ eine der folgenreichsten Naturkatastrophen in der Geschichte des Landes. Das Beben ereignete sich vor der Küste der Halbinsel Samaná und hatte nicht nur katastrophale Auswirkungen auf die betroffene Region, sondern veränderte auch das Bewusstsein für geologische Risiken in der Karibik dauerhaft.

Die Dominikanische Republik liegt an der Grenze zweier tektonischer Platten: der Nordamerikanischen und der Karibischen Platte. Diese geologische Lage macht die Region besonders anfällig für Erdbeben. Die Halbinsel Samaná, die weit in den Atlantik hinausragt, befindet sich in unmittelbarer Nähe zur sogenannten Septentrional-Verwerfung, einer aktiven Transformstörung, die immer wieder für seismische Aktivität sorgt.

Am frühen Abend des 4. August 1946 erschütterte ein starkes Beben mit einer Magnitude von 8,0 (nach heutigem Maßstab) den Meeresboden vor der Nordküste, nahe der Halbinsel Samaná. Das Epizentrum lag etwa 100 Kilometer nordöstlich der Stadt Nagua, die damals als Matanzas bekannt war, und nur wenige Kilometer von Samaná entfernt. Es war eines der stärksten je in der Karibik gemessenen Beben.

Das eigentliche Erdbeben dauerte nur etwa eine Minute, doch es hatte unmittelbare und weitreichende Folgen – nicht zuletzt, weil es einen Tsunami auslöste, der mit bis zu 4,5 Meter hohen Wellen auf die Küsten traf.

Wenige Minuten nach dem Beben traf eine verheerende Flutwelle auf die Nordküste der Dominikanischen Republik. Besonders betroffen waren die Städte Matanzas (heute Nagua), Sánchez, Teile von Santa Bárbara de Samaná sowie kleinere Dörfer und Gemeinden entlang der Küste.

Der Tsunami zerstörte Häuser, Boote, Straßen und ganze Siedlungen. In manchen Gegenden wurden Menschen von der Flut überrascht und mitgerissen. Es gab massive Erdrutsche, Erdrisse und Küstenabbrüche. Viele Orte waren über Tage von der Außenwelt abgeschnitten.

Die genaue Zahl der Todesopfer ist nicht abschließend dokumentiert, doch Schätzungen gehen von über 1.700 Toten aus. Hunderte Menschen wurden verletzt, Tausende verloren ihr Zuhause. Die Infrastruktur der betroffenen Küstenregion wurde nahezu vollständig zerstört. In Las Terrenas, das damals noch ein abgelegenes Fischerdorf war, blieb man größtenteils verschont, doch in Küstenorten wie Nagua oder Sánchez war die Verwüstung enorm.

Das Beben von 1946 war ein Weckruf für das Land – sowohl hinsichtlich geologischer Risiken als auch in Bezug auf Katastrophenschutz. In der Folge wurden erste seismologische Studien durchgeführt und die wissenschaftliche Beschäftigung mit Erdbeben auf der Insel intensiviert. Doch ein systematischer Katastrophenschutz entstand erst Jahrzehnte später.

Bis heute erinnert sich die Bevölkerung der Region an die Ereignisse jenes Augusttages – sie sind Teil der lokalen Erinnerungskultur, besonders in Orten wie Nagua, wo Gedenkveranstaltungen stattfinden.

Auch wenn das Epizentrum nicht direkt unter der Halbinsel Samaná lag, war die Region eines der am stärksten betroffenen Gebiete. Das Ereignis hat sich tief ins kollektive Gedächtnis eingeprägt und prägt bis heute das Bewusstsein für Naturgefahren. Seismische Aktivitäten werden mittlerweile regelmäßig registriert, und die Bauweise hat sich – insbesondere in touristischen Zonen – angepasst.

Samaná gilt weiterhin als seismisch aktive Region, doch mit besserer Infrastruktur, verbessertem Katastrophenmanagement und wachsender Vorsorge ist man heute besser auf mögliche Ereignisse vorbereitet als noch im Jahr 1946.

Das Erdbeben vom 4. August 1946 war eine der gravierendsten Naturkatastrophen in der Geschichte der Dominikanischen Republik – mit verheerenden Auswirkungen auf die Halbinsel Samaná und die gesamte Nordküste. Es war ein dramatisches Ereignis, das bis heute nachwirkt – als Mahnung, als historischer Wendepunkt und als Teil der Identität einer Region, die gelernt hat, mit den Kräften der Natur zu leben.

© Libro „El dia del Terremoto“

Das Erdbeben vom 4. August 1946 war eine der gravierendsten Naturkatastrophen in der Geschichte der Dominikanischen Republik – mit verheerenden Auswirkungen auf die Halbinsel Samaná und die gesamte Nordküste. Es war ein dramatisches Ereignis, das bis heute nachwirkt – als Mahnung, als historischer Wendepunkt und als Teil der Identität einer Region, die gelernt hat, mit den Kräften der Natur zu leben.